16 League of Legends-Teams aus ganz Japan spielten seit Dezember 2023 in Vorrunden die vier Mannschaften aus, die am 6. Januar im e-Stadium der Shibuya eSports Highschool um den Titel des Japan Esports Cup konkurrierten – um sich dann im großen Finale mit dem League of Legends-Team von Eintracht Frankfurt zu messen. In einem spannenden Finale setzte sich das Team aus dem Herzen von Europa gegen die Herausforderer aus Japan durch.
Die Esports-Highschool in Shibuya gilt als weltweit erste Bildungseinrichtung, die Esports als festen Bestandteil in ihrem Lehrplan ausweist und versucht, auf diesem Wege Schülerinnen und Schüler, die es aufgrund von unterschiedlichen Herausforderungen im klassischen Bildungssystem nicht geschafft haben, über Esport und Gaming wieder in dieses zu integrieren. Als Modellversuch in Tokio gestartet, verfügt die Esports-Highschool bereits über mehrere Standorte in Japan.
Viele kulturelle Highlights im Raum Tokio
Das Esports-Team aus Frankfurt nutzte die Reise nicht nur für einen Einsatz beim Esports Cup Japan, viele kulturelle Highlights im Raum Tokio standen ebenfalls auf dem Programm. Das innovative Teamlab Planets, der historische Senso-ji Tempel und das berühmte Shibuya-Viertel haben einen prägenden Eindruck hinterlassen und den jungen Spielern eine interessante Kultur nähergebracht.
Für Eintracht Frankfurt ist Japan bereits seit langer Zeit ein wichtiger Zielmarkt. Nicht nur, dass es seit den 1990er Jahren Eintracht-Spieler – wie beispielsweise Uwe Bein – nach Fernost zog, bereits fünf japanische Profis fanden umgekehrt den Weg an den Main. Die starke gemeinsame Serie begann 2006 mit Naohiro Takahara. Aktuell steht mit Makoto Hasebe einer der größten japanischen Fußballer aller Zeiten im Kader der Eintracht, im Sommer 2023 verließ nach sechs Jahren Nationalspieler Daichi Kamada das Team. Auch zur Frauenmannschaft stieß im Januar eine japanische Nationalspielerin: Remina Chiba verstärkt das Champions League-Team aus Frankfurt.
Vor diesem Hintergrund wurde die Reise des Eintracht Frankfurt Esports-Teams auch genutzt, um bestehende politische und wirtschaftliche Kontakte auszubauen. Bereits im November 2022 machte das Fußballteam der Eintracht in Tokio und Osaka für zwei Freundschaftsspiele Station, darüber hinaus gab Makoto Hasebe im Frühjahr 2023 seine Vertragsverlängerung in Japan auf einer Pressekonferenz bekannt. Um die erfolgreichen Kooperationen weiterzuführen, wurde zudem vor gut einem Jahr die Eintracht Frankfurt Akademie Japan gegründet. Erfolge werden verbucht: Nach einer starken Saison wurde etwa die U15 Meister und schaffte so den Aufstieg.
Esports ist ein wesentliches Element unserer Digitalstrategie bei Eintracht Frankfurt.
Timm Jäger, Geschäftsführer EintrachtTech
Timm Jäger, Geschäftsführer EintrachtTech: „Esports ist ein wesentliches Element unserer Digitalstrategie bei Eintracht Frankfurt. Zu sehen, wie Esports und Gaming Spielerinnen und Spieler verschiedenster Kulturen über alle Grenzen hinweg verbindet, bestätigt unseren Weg. Esports kann als inklusives gesellschaftliches Element dienen, bei dem körperliche Beeinträchtigungen genauso wenig eine Rolle spielen wie der soziale Hintergrund. Zudem werden junge Menschen für digitale Themen angesprochen – in Zeiten des Fachkräftemangels in Deutschland ein wichtiges Thema. In diesem Rahmen ein Esports-Turnier auszurichten, spricht für das innovative Denken der Deutschen Botschaft in Japan.“
Dr. Söhnke Grothusen, Leiter des Kulturreferates Deutsche Botschaft Tokyo: „Gaming ist eine ernstzunehmende Austauschmöglichkeit für junge Menschen über Ländergrenzen hinweg und bietet ihnen die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Damit setzen sie ein Zeichen für Miteinander und gegen Abschottung. Die Werte des Sports wie Fairness, Respekt und Teamplay werden von den Esportlerinnen und -sportlern hochgehalten und vielfach Anküpfungspunkte für Kultur, Gesellschaft sowie zukünftige Berufstätigkeiten geschaffen. Mit dem Projekt ‚Diplomacy meets eSports‘ wollten wir zudem unter jungen Japanerinnen und Japanern das Image Deutschlands als digitalaffine Nation mit innovativer Esports-Vereinskultur präsentieren und damit auch potentiell für Fachkräfte im Bereich der Digitalwirtschaft werben.“
Maximilian Brömel, Leiter Esports bei Eintracht Frankfurt, ergänzt: „Unsere erste interkontinentale Reise als Esports-Team hätte sportlich nicht erfolgreicher verlaufen können. Aber nicht nur in dieser Hinsicht war die Reise für unser Team lehrreich. Ebenso konnte unser internationales Team – mit fünf Spielern aus fünf Nationen – kulturelle und gesellschaftliche Eindrücke in Japan sammeln, die unsere Spieler in ihrer persönlichen Entwicklung sicher weitergebracht haben. Ein ausdrücklicher Dank gilt deshalb der Deutschen Botschaft in Japan für die Einladung.“
Über Eintracht Frankfurt Esports
Eintracht Frankfurt ist seit 2018 über die EintrachtTech im Esports aktiv. Die Reise begann im virtuellen Fußball über einen Breitensportansatz, im Rahmen dessen 2019 eine eigene Esports-Mitgliedschaft eingeführt wurde. Das umfassende Engagement im Esports konnte 2020 durch einen Einstieg in League of Legends (LoL) weiter ausgebaut werden. Seit 2023 spielt das League of Legends-Team von Eintracht Frankfurt in der höchsten deutschsprachigen Spielklasse, der 1. Division der Strauss Prime League.
Auch das Team im Bereich des virtuellen Fußballs ist inzwischen eine feste Größe in der Virtual Bundesliga (VBL) und in internationalen Wettbewerben. Seit Anfang 2024 ist Eintracht Frankfurt zudem im Titel Valorant aktiv.
Neben den Profiteams legt Eintracht Frankfurt einen großen Fokus auf den Esports-Breitensport und betreibt eine eigene Academy, in der bereits mehr als 130 Mitglieder in den beiden Spieletiteln trainiert werden. Das sportliche Angebot wird durch Gesundheitsschulungen und klassische Sportaktivitäten ergänzt und Informationsveranstaltungen für interessierte Eltern angeboten.
Über League of Legends
League of Legends ist ein von Riot Games entwickeltes teambasiertes Strategiespiel, in dem zwei Teams mit je fünf Spielern gegeneinander antreten, um die jeweils andere Basis zu zerstören. Mehr als 100 Millionen Gamer spielen monatlich League of Legends und machen das Spiel damit zu einem der beliebtesten weltweit.